Sie hatten einen starken Winter, die Leichtathleten des LAZ Mönchengladbachs. In vielen Trainingseinheiten legten die jungen Talente um Trainer Johannes Gathen die Grundlagen für die Sommersaison. Die Ziele waren gesteckt, die Grundlage gelegt und nun sollte gemeinsam mit dem Trainer der Weg zu Landes- und Deutschen Meisterschaften beschritten werden. Doch die notwendigen Einschränkungen des täglichen Lebens zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus Covid-19 schließen natürlich auch das Training der Leichtathleten mit ein.

Von jetzt auf gleich stand Trainer Johannes Gathen und seine jungen Talenten vor dem Problem, nicht wie gewohnt sich bis zu 5-mal in der Woche zum Training zu treffen. Für die jungen Athleten war direkt klar, sie wollen weitertrainieren, jetzt eben jeder alleine für sich auf der Straße, in Park und Wald und zu Hause. Schließlich haben sie nach wie vor sportliche Ziele, auch wenn keiner weiß, wann überhaupt in diesem Sommer der Wettkampfbetrieb wieder aufgenommen werden kann.

Für Trainer Johannes Gathen ist dies eine ganz besondere Herausforderung. „Das Training ist auf normalerweise auf die Saisonhöhepunkte ausgerichtet. Wir wissen, wann diese sind und die Trainingssteuerung ist darauf abgezielt, beim Höhepunkt die bestmögliche Leistung abzurufen und ich sehe meine Athleten beim Training und kann gut dadurch gut einschätzen, wie die Belastung meiner Athleten ist.“ erzählt Johannes Gathen. „Jetzt fehlt zurzeit das konkrete Ziel. Daher plane ich das Training erst einmal so, als ob wir im Sommer Wettkämpfe bestreiten dürfen. Bis Ostern steht noch einmal ein großer Grundlagenblock auf dem Trainingsplan.“

Schwierig als sonst wird es für ihn bei der Einschätzung der Belastung seiner Athleten. Hier ist er stark auf die Kommunikation mit seinen Athleten über WhatsApp und per Telefon angewiesen. Dabei kann sich Johannes Gathen auf seine jungen Athleten verlassen. Zwanzig sind es an der Zahl, für die er wöchentlich individuelle Trainingspläne schreibt und sie bei Bedarf in Absprache mit den Athleten an die Tagesform anpasst. „Alle sind motiviert und arbeiten ihr Programm zu Hause fleißig ab. Sie geben mir regelmäßig ein Feedback.“

Die technischen Trainingseinheiten müssen jetzt allerdings erst einmal hinten anstehen. Im Freien lässt sich Lauftraining, egal ob im Ausdauer- oder Schnelligkeitsbereich, ganz gut für eine Zeit auch ohne Laufbahn  und wachsames Trainerauge durchführen. „Technische Einheiten im Sprungbereich oder auch für die Lauftechnik können wir leider zur Zeit nicht durchführen.“ bedauert Gathen. „Nicht nur, aber insbesondere im Nachwuchsbereich müssen wir Trainer immer wieder die Lauftechnik im Auge behalten und korrigieren. Dies ist gerade nicht möglich. Nun müssen meine Athleten bewusster Laufen und die in vielen Einheiten gelernte Technik selbst kontrollieren“.  Johannes Gathen ist optimistisch, dass seine Athleten dies gut hinbekommen werden.