Ulm war am Wochenende Ziel der besten deutschen Nachwuchsathletinnen und -athleten der Leichtathletik. Im Donaustadion lud der DLV zu seinen Deutschen-Jugend-Meisterschaften ein. Zwei Nachwuchsläuferinnen des LAZ Mönchengladbachs – Christina Lehnen (LAZ/TSN) und Romy Winzen (LAZ/TVO) – hatten sich für Ulm qualifiziert und können auf eine erfolgreiche DM zurückblicken.

Insbesondere Christina Lehnen wusste im Donaustadion zu überzeugen. Im 2000-m Hindernisrennen der U20 konnte sie in einem taktisch klug gelaufenen Rennen ihre erste Medaille bei nationalen Meisterschaften erlaufen. In guten 6:56,47 min. lief sie hinter der haushohen Favoritin Carolin Hinrichs (VfL Löningen) und der ebenfalls zum Favoritenkreis zählende Constanze Paoli (SSC Hanau-Rodenbach) sicher auf den Bronzerang. „Heute lief das Rennen ganz nach meinem Wunsch. Das Tempo auf dem ersten Kilometer war perfekt und ich konnte so immer Kontakt zur Spitze halten ohne selber Tempo machen zu müssen“ blickte Christina auf den Lauf zurück. Dabei deutete sie auch an, dass der Rennverlauf ihr – im Gegensatz zu den Deutschen der letzten beiden Jahren, wo sie das Tempo machte und am Ende von überspurtet wurde – entgegenkam. Als Hinrichs eingangs der letzten Runde das Tempo deutlich anzog, konnte Christina selber auch noch zulegen und sich mit einer starken Schlussrunde die Bronzemedaille sichern. Besonders Lob bekam sie anschließend vom Landestrainer Rene Giesen: „Christina hat hier heute mit einer sehr guten Hindernistechnik ein starkes Rennen gezeigt.“

Dabei war gar nicht sicher, ob Christina in Ulm fit an den Start gehen wird. Vor vier Wochen hatte sie gerade eine Corona-Infektion überstanden. Die Form, insbesondere die Ausdauer und Tempohärte, war zunächst weg. Nach vorsichtigem Aufbau konnte sie erst in der letzten Woche die ersten guten Trainingseinheiten absolvieren. Dieses Schicksal teilte sie mit ihrer Trainingskollegin Romy Winzen, die ein paar Tage später aus einer Corona-Infektion wieder ins Training einsteigen konnte. Doch auch sie konnte in Ulm ein gutes Rennen zeigen. In ihrem erst zweiten Hindernisrennen kam Romy auf einen guten 12. Platz und bestätigte damit ihren Rang in der Meldeliste. Mit ihrer Zeit von 7:24,26 min. war sie nicht ganz zufrieden, wäre sie doch gerne beim Saisonhöhepunkt Bestzeit gelaufen. Doch im Rennen fehlte ab 1200-m ein wenig die Kraft, das Tempo im großen Feld mitzulaufen. Auf den letzten 300-m konnte Romy dann noch ein paar Körner mobilisieren und sich noch einen Platz nach vorne arbeiten.

Für Christina ist die Meisterschaftssaison jedoch noch nicht vorbei. Am kommenden Samstag stellt sie sich in der U23 dem Startfeld über die 3000-m-Hindernisstrecke. Hier bleibt abzuwarten, in wie weit sie die Kraft für die lange Strecke schon wieder hat. Sollte die Kraft auf dem letzten Kilometer noch da sein, ist ihr auf alle Fälle ein Platz unter den TOP 8 zuzutrauen. Mitfiebern wird dann auch wieder ihre Trainingsgruppe vom TSF Bracht. Hier steht Christina Dienstag als Trainerin der U12 auf dem Platz und gibt ihre Erfahrung an die Brachter Leichtathleten weiter. Nach der Saison stehen sowohl für Christina als auch für Romy neue Herausforderungen an. Christina wird mit einem Lehramtsstudium im Herbst beginnen und Romy startet Anfang August mit einer Ausbildung als Schreinerin. Für beide jungen Läuferinnen bedeutet dies dann einen deutlichen Wechsel im Tagesablauf und damit auch im Trainingsablauf.