Stolz blicken die jungen Leichtathleten des LAZ Mönchengladbach auf die zurückliegende Saison. Dies durchaus zu Recht. Insbesondere die jugendlichen Läuferinnen und Läufer können auf eine starke Saison zurückblicken. Hindernisläuferin Paula Schneiders (LAZ/TSN) startete mit der deutschen U20-Vizemeisterschaft in der Halle über 3000-m, holte sich den Jugendtitel bei der Cross-DM und gemeinsam mit Anna Bommes und Christina Lehnen (beide LAZ/TSN) Mannschaftsbronze. Dies war für die jungen Damen nur das Fundament für den Sommer. Hier schaffte Paula den Umstieg von den 2000-m Hindernis auf die international gelaufene 3000-m Hindernisstrecke nahezu problemlos – und dies neben einem sehr guten Abitur. Im Sommer lief sie im schwedischen Boras in Bestzeit zum U20-Europameistertitel über eben diese Stecke um genau zwei Wochen später im Berliner Olympiastadion bei den Erwachsenen diese Bestzeit nochmals zu auf nun 10:04,70 min. steigern. Während dessen überzeugten die noch zur U18 gehörenden Anna Bommes und Christina Lehnen auf den Mittelstrecken. Anna Bommes fand nach zwei schwierigen Jahren zur alten Stärke zurück und stellte auf den allen Mitteldistanzen neue persönliche Bestleistungen auf. Christina einen wahren Quantensprung mit einer Steigerung von 2:32 auf 2:17,99 min. auf ihrer Lieblingsstrecke den 800-m. Beide krönten ihre Saison mit Rang 5 (Anna) und Rang 7 (Christina) im 1500-m Hindernisrennen bei der U18-DM.
Doch wer glaubt, die drei jungen Damen ruhen sich auf ihren Lorbeeren und dem erreichten Leistungsniveau aus täuscht sich. Das Ende der vom Trainer nach der Saison verordneten Trainingspause wurde von allen herbeigesehnt. Wollen sie doch alle im nächsten Jahr an ihre Erfolge anknüpfen und ihr Leistungsvermögen weiter steigern. Dabei steht insbesondere für Paula eine neue Herausforderung an: “Nach dem Abitur habe ich nun im diesem Herbst mit meinem Studium an der HS Niederrhein im Bereich Ernährungswissenschaften begonnen. Ich muss zurzeit sehen, wie ich in meinem Tagesablauf Training und Studium bestmöglich aufeinander abstimmen kann.“ weiß Paula den neuen Lebensabschnitt gut einzuordnen. Auf ihrem Trainingsplan standen zuletzt viele Dauerläufe. „Meine Grundlage ist schon gut und deutlich besser als vor einem Jahr. Für die anstehende Cross-Saison werde ich jetzt aber auch wieder an der Schnelligkeit arbeiten. Denn ein Ziel habe ich noch für dieses Jahr: die Teilnahme an der Cross-EM Anfang Dezember in Lissabon.“ blickt Paula auf die kommenden Trainingswochen. Über Pforzheim und Darmstadt soll es nach Möglichkeit nach Lissabon gehen. Danach steht eine kurze Hallensaison mit den Jugendmeisterschaften auf dem Programm.
Diese Wettkämpfe sind aber eher untergeordnet. In Winter heißt es, die Grundlage für den Sommer zu legen. Die Crossläufe geben bringen eine gute Kraftausdauer. Die wird die junge Hindernisläuferin auch für ihr großes Saisonziel 2020 benötigen. Im Sommer steht die U20 Weltmeisterschaft in Nairobi/Kenia auf dem Programm. Da Nairobi auf über 2000-m Höhe liegt, wird es für Paula in den Semsterferien Ende Februar bis Mitte März auch erstmals zum Training in die Höhe gehen. Mit dem DLV-Frauenkader wird sie sich in Südafrika an die Höhe gewöhnen. „Gerade auf den längeren Distanzen ist es wichtig, dass man sich vorher an das Laufen in der dünnen Höhenluft ein wenig gewöhnt hat:“ weiß Paula über die Wichtigkeit dieses Trainingslagers. Bei den vielen Dauerläufen wird sie zurzeit von ihren Eltern auf dem Fahrrad begleitet. Zu den schnellen Einheiten kommt sie auf die Bahn ins Grenzlandstadion und trainiert dann hin und wieder mit Anna und Christina oder läuft die längeren Tempoeinheiten mit David Rajter (LAZ/TVO), der in diesem Jahr über 800-m schon an der 2-Minuten-Grenze gekratzt hat.
Auch für die übrigen Läufer/innen des LAZ Mönchengladbachs steht im Winter das Grundlagentraining im Vordergrund ohne dabei die Schnelligkeitsentwicklung zu vernachlässigen. Anna und Christina haben dabei die Herausforderung zu meistern, aus Waldniel bzw. Bracht den Weg nach der Schule ins Rheydter Grenzlandstadion zu meistern. Die Dauerläufe machen sie zu Hause, doch für die anderen Einheiten nehmen sie lange Fahrten mit dem Bus oder dem Auto auf sich. Christina hat es da seit kurzem etwas einfacher: „Bei trockenem Wetter kann ich nach bestandener Führerscheinprüfung nun mit dem Motorrad zum Training fahren.“ Beide legen in der ersten Winterhälfte auch den Schwerpunkt auf die Crossläufe. „Wir mögen den Cross und freuen uns schon auf die ersten Läufe“ meinen beide unisono. Der Start in die Cross-Saison wirf für die beiden voraussichtlich beim Martinscross in Krefeld sein. Die LVN-Crossmeisterschaften in Sonsbeck Anfang Dezember sollen dann den Wettkampfhöhepunkt bilden. Bis dahin werden noch einige Tempoeinheiten auf der Bahn und im Gelände und natürlich viele Dauerlaufkilometer von den beiden zu absolvieren sein. Wie für Paula wird es dann für die beiden eine kleine Hallensaison geben, um dann Anfang März bei der Cross-DM in Sindelfingen die Wintersaison zu beenden. Auch für die beiden gilt es, mit dem Wintertraining das Fundament für den Sommer zu legen. Hier wollen beide wieder zur Jugend-DM fahren. Unterstützung auf dem Weg dahin haben alle drei in der starken Laufgruppe des LAZ Mönchengladbachs.
Neben Paula, Anna und Christina stehen hier weiter junge Talente auf dem Sprung. Trainer Johannes Gathen versucht dabei, jedem aus der Gruppe ein optimales Training zu gewährleisten: „Es schon eine besondere Herausforderung, innerhalb des Trainings die Trainingsinhalte so aufeinander abzustimmen, dass nach Möglichkeit jeder Laufpartner hat, die sehr starken nicht unterfordert und die noch nicht so starken Athleten nicht überfordert werden.“ Die Entwicklung der jungen Talente, sei es nun Paula, Anna und Christina oder auch David Rajter, Maja Metternich (LAZ/MTV), Victoria Datta (LAZ/TVO) oder Antonia Wienold (LAZ/TSN) zeigt, dass vieles im Training richtig läuft. „Die gesamte Laufgruppe arbeitet zurzeit diszipliniert an ihren Grundlagen. Wenn alle gesund durch den Winter kommen, dürfen wir uns in Mönchengladbach auch eine tolle LA-Saison freuen.“ so Johannes Gathen.